Mit Gott erlebt


Im gleichen Augenblick durchströmte mich eine Ruhe und tiefer Friede

 

Am 6. Febr. 2018 ging ich routinemäßig zu meinem Urologen um die Standard-Untersuchungen für Prostata vornehmen zu lassen. Außerdem ließ ich schon seit Jahren eine kostenpflichtige Blutuntersuchung vornehmen, da bei dieser eine mögliche Prostata-Veränderung am schnellsten zu sehen ist. Meine Frau Sibylle und ich sind am 15. Febr. nach Kamloops, Kanada geflogen um mit unserem Sohn Jens einen gemeinsamen Winterurlaub zu verbringen und ihn dann nach seinem 6-monatigen Aufenthalt mit nach Hause zu nehmen. Wir sind am 27. Febr. nach Hause gekommen und natürlich wartete u.a. auch eine Vielzahl an Post zum Aufmachen. Unter anderem befand sich ein Brief vom Urologen mit darunter; er konnte mich telefonisch nicht erreichen und ich solle mich schnellstens mit ihnen in Verbindung setzen.
Natürlich rief ich sofort an und dachte, dass ich gleich am nächsten Tag einen Termin erhielte, weil ich soundso noch frei hatte. Ganz so schnell ging’s dann doch nicht. Ich musste auf das Gespräch mit meinem Urologen bis zum 15. März warten. Zwischenzeitlich erkundigte ich mich bei meiner Tochter Corinna um zu hören, was mich evtl. erwarten könnte; allerdings meinte sie, dass er alle möglichen Veränderungen mir mitteilen könnte und nicht gleich etwas „Schlimmes“ sein muss. Von diesem Zeitpunkt an verschwendete ich keinerlei Gedanken mehr an diesen Termin, sondern war voll mit vielen anderen beruflichen, gemeindemäßigen  und privaten Terminen. Erst an jenem Donnerstag fing die leichte Unruhe wieder an.
Beim Arzt erfuhr ich, dass mein Blutwert dieses Mal wesentlich zu hoch war. Normalerweise sollte der Blutwert zwischen eins und vier sein, aber meiner war dieses Mal bei weit über neun; er teilte mir mit, dass Werte zwischen fünf und zehn zu hoch sind und weitere Handlungen nach sich ziehen. Grundsätzlich informierte er mich, dass solche Werte zu 85% nicht unbedingt auf einen Prostata-Krebs hinweisen, aber zu 15% schon. Und für Mediziner ist der Prozentsatz von 15% wesentlich zu hoch; er erzählte mir, dass bei einer weiteren Bestätigung einer zweiten Blutabnahme ein Krankenhausaufenthalt von 2-3 Tagen nach sich ziehen würde, da eine Gewebeentnahme notwendig würde.
Aber ich solle mir keine großen Gedanken machen, denn zum einen kann es sein, dass es ein falscher Alarm ist und zum anderen hätte man den Prostatakrebs so früh entdeckt, dass es eine höchstgrößte Heilungschance gäbe. Daraufhin teilte ich ihm noch mit, dass ich Anfang April geschäftlich nach Fernost fliegen müsste; er sagte mir, dass dies wirklich kein Problem wäre, da ich mich ganz am Anfang eines Krebsstadiums befände, falls sich dies überhaupt bewahrheiten würde. Ich habe mir nur gedacht: „mal sehen, wie ich wohl damit umgehen werde?! Aber blöd ist es schon und Krebs zu haben, würde mir nicht passen.“
Dann wurde ich zur zweiten Blutabnahme zur Arzthelferin weiter gereicht – dieses Mal kostenfrei.
Der nächste Besprechungstermin wurde auf den 03. April festgesetzt. Ich telefonierte bald darauf mit Sibylle und erzählte es auch Jens und bat jeweils um Gebetsunterstützung. Wie ging ich mit dieser Situation um?
Zuerst redete ich mir ein, dass ich zu hohem Prozentsatz keinen Krebs habe und ich mir keine negativen Gedanken machen sollte. Aber leichter gesagt als getan. Natürlich betete ich um Heilung und um Gelassenheit.
An diesem Tag war der zweite ProChrist LIVE Abend, an dem ich mir nichts anmerken ließ und außerdem wollte ich die gute Atmosphäre nicht durch etwas Ungewisses mindern. Am nächsten Morgen wurde ich natürlich gleich an diese Ungewissheit erinnert und konnte nur meinen Herrn erneut bitten dass er mir Geduld und Gelassenheit schenken würde. Dann startete ein arbeitsreicher Tag im Büro und ich fühlte mich am Abend nicht mehr fähig zu ProChrist in die Gemeinde zu fahren. Sobald ich etwas zur Ruhe kam, erinnerte ich mich wieder an meine Situation und ließ ein Stoßgebet los. Der darauffolgende Samstagmorgen begann gedanklich sofort wieder mit dem unangenehmen Gefühl evtl. doch Krebs zu haben. Wie üblich nahm ich mir mein Losungsbuch zum Frühstück und las die Tageslosung Psalm 30/3: „Herr, mein Gott, da ich schrie zu dir, machtest du mich gesund.“
Im gleichen Augenblick durchströmte in mir eine Ruhe und tiefer Friede legte sich auf meinem Herzen – im nächsten Moment wusste ich: „ich bin gesund“ Halleluja – Gott hat mir die 100%ige Gewissheit gegeben, dass ich keinen Krebs habe; dass der Blutwert wieder niedrig sein wird. Das wirklich Unbeschreibliche war, dass ich von diesem Tag an keinen Zweifel hatte und kein Ankläger kam an mein Herz heran – der Widersacher konnte mein Herz nicht erreichen! Ich konnte meinem HERRN nur Lob und Preis entgegen bringen. Dies erzählte ich dann auch Sibylle und Jens und sie freuten sich mit mir.
Beim Urologen-Termin am Dienstag, 03. April holte mich der Arzt vom Wartezimmer ab und auf dem Weg zum Arztzimmer teilte er mir schon mit, dass er mir etwas Positives mitzuteilen hätte. Ich entgegnete ihm, dass ich das Ergebnis kenne und dass der Blutwert wieder normal sei. Daraufhin schaute er mich etwas erstaunt an und meinte, dass wohl die Arzthelferinnen mir dies schon mitteilten, dies musste ich ihm verneinen. Mittlerweile im Arztzimmer teilte ich ihm mit, dass ich ein gläubiger Christ bin und an Jesus Christus glaube und mich ein Wort Gottes ganz tief im Herzen ansprach und ich seit dem sicher war, dass ich in diesem Moment gesund wurde. Mit dieser Sicherheit bin ich zum Urologen gegangen. Er bestätigte mir, dass mein Blutwert nun wieder zwischen zwei und drei liegt.

 

Lob und Preis gilt unserem Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist!


März/April 2018 Thomas Kummer


Ich wollte nicht mehr leben

 

Es war vor fast zwei Jahrzehnten. Der Bäckerberuf hat mich, durch das frühe zu Bett gehen, seelisch stark belastet. Wenn ich Feierabend hatte, mussten meine Freunde noch arbeiten und wenn sie abends was unternahmen, musste ich ins Bett. So ging es Tag ein und aus. Nach einiger Zeit spürte ich, wie meine Seele aufschrie. Ich erkannte es daran, dass mein Magen sich verkrampfte, wenn es Abend wurde und mich schreckliche Gedanken plagten. Die Zeit verging und ich entwickelte eine Depression.

 

Mir wurde es egal, ob ich meine Arbeit verlieren würde. Alles was ich wollte war, dass die seelischen Schmerzen und Schreie aufhörten. Einmal als mich der Wecker um zwei Uhr nachts weckte, habe ich ihn abgeschaltet und weiter geschlafen. Alles war mir egal. Ich fasste den Plan meinen ganzen Frust in mich hineinzufressen, aber meine Mutter sagte, dass ich dann nur fett werde und noch mehr Probleme bekomme. Wenn das keine Lösung ist, dachte ich, gibt es nur noch einen Ausweg: Ich begehe Selbstmord.

Ich sagte abends zu meinen Eltern, dass ich ins Bett gehe, aber in Wahrheit fasste ich einen furchtbaren Plan. Ich setzte mich im Wohnzimmer auf mein Sofa und weinte bitterlich. Unter Schluchzen sagte ich zu Jesus: „Ich will nicht mehr leben. Im Kühlschrank habe ich Alkohol und im Bad Schlaf- und Schmerztabletten. Ich mische mir einen Cocktail und heute Nacht komme ich nach Hause. Ich kann nicht mehr und will auch nicht mehr.“ Was ich aber nicht wusste war, dass ich im Himmel nie angekommen wäre. Denn ich war ein Mitläufer, kein Nachfolger Jesu. Der Teufel rieb sich sicherlich schon die Hände und dachte sich: Jetzt habe ich ihn!

 

In dem Moment als ich vom Sofa aufstehen wollte, spürte ich wie Jesus von der hinteren Wand auf mich zukam. Er ging durch den Schrank und Tisch und setzte sich neben mich aufs Sofa. Sichtbar war er nicht, aber ich spürte ihn. Ich fühlte wie er seine Arme um mich legte und mich ganz nah an sich heranzog. Liebevoll sagte er zu mir: „Würdest du wohl diesen Blödsinn lassen“. Dann spürte ich wie sein Finger mir die Tränen abwischte und mich an der Wange streichelte. Auch meinen Kopf streichelte er. Dann hüllte Jesus mich wie in eine Decke in seine Herrlichkeit ein. Ich musste wieder weinen, aber da waren es Freudentränen. In seiner Herrlichkeit gibt es keine Schreie, keine Schmerzen und kein Leid. Meine Seele war happy, sie tanzte und war fröhlich. Jesus sagte zu mir: „Vertrau mir, vertrau mir, vertrau mir“. Dreimal sagte er es und dann war alles so, wie man Jesus immer spürt. Meine Seele schrie wieder auf, aber in meinem Ohr hallte es: „Vertrau mir!“

 

 

Sieben Tage später wurde ich berufsunfähig. Als ich diese Zeilen schrieb, war ich wieder kurz vorm Heulen vor lauter Freude über die große Liebe meines und unseres Herrn und Erlöser Jesus Christus. Ich sehne mich nach meinem Erlöser und Freund.

 

Jan-Rüdiger Segger