Am 21.5. starteten 16 Wanderer der LKG am Treuchtlinger Bahnhof zur diesjährigen Bergtour. Eigentlich wollten wir ja auf den Pürschling, aber wegen eines technischen Problems änderte sich die Herausforderung auf die Findung eines neuen Ziels. Mit viel Glück und Gnade fanden wir dann
eines.
Die Deutsche Bahn brachte uns pünktlich über München nach Fischhausen am Schliersee. Eine lustige Runde „Charade“ erheiterte die Gruppe während der Anfahrt zuverlässig. Direkt vom Bahnhof wanderten wir steil hinauf zum Bodenschneidhaus (1365m), wo wir unser schweres
Gepäck deponierten. Ein großer Teil der Gruppe bestieg dann noch den Bodenschneid (1668m). Eine fordernde, abwechslungsreiche Route führte uns auf den zugigen Gipfel, von wo wir den Tegernsee, den Schliersee und den Spitzingsee sehen konnten. Über eine glitschige, aber
interessante Route stiegen wir zum Bodenschneidhaus ab. Nach einem köstlichen Abendessen lauschten wir noch den Impulsen unseres Pastors Stefan Greiner über die Auswirkungen von einsamen Bergaufenthalten und modernen Begegnungsstätten mit dem lebendigen Gott und wie uns diese Auszeiten verändern könnten und sollten. Der rege Austausch war eine sehr segensreiche Zeit. Wie schon am Bahnsteig in München begleitete uns Micha Heindl mit der mitgeschleppten Okulele zu andächtigen Lobpreisliedern.
Den Rest des geselligen Hüttenabends genossen wir mit Kartenspielen in zwei Gruppen. Pünktlich zur Hüttenruhe krochen wir in unsere Zimmer. Wobei der Begriff „Ruhe“ natürlich wieder völlig fehl am Platz war. Die zu erwartenden Motorsägearbeiten mischten sich mit dem noch
penetranteren Knarzen des Fußbodens unter den Füßen derer, die ihre abendlichen Erfrischungen im
Laufe der Nacht wieder Mutter Natur zurückgeben mussten.
Die Müdigkeit und das höchst chaotisch organisierte Frühstücksbuffet forderten unseren Teamgeist bereits in den frühen Morgenstunden. Beflügelt hat uns jedoch das phantastische Wetter. Entgegen aller miesepetrigen Prognosen hatten wir beide Tage nahezu perfektes Wanderwetter. Die Diversität in der Gruppe stellte uns im Laufe des Sonntags noch das ein und andere Mal auf die Probe. Schnell oder langsam, steil oder flach, kurze oder lange Pause. Immer wieder mussten Kompromisse gefunden werden. Über Teile des Tegernseer Höhenweges wanderte ein großer Teil der Gruppe Richtung Baumgartenschneid (1448m). Steile und lang andauernde Anstiege produzierten Hektoliterweise Schweißtropfen. „No pain, no gain“, wie der Engländer zu sagen pflegt. Lediglich drei notorische Pausenverweigerer bestiegen den Gipfel, der zwar deutlich unter
dem Everest liegt, aber dennoch eine höchst grandiose Aussicht beschert. Der Rest zog eine längere Rast vor. Mit zügigem Tempo marschierten wir dann weiter Richtung Bahnhof Tegernsee, wo wir Gruppe A und B am benachbarten Biergarten abholten.
Die Bayrische Oberlandbahn brachte uns dann wieder pünktlich und zuverlässig nach München und von dort ging es mit kurzem Aufenthalt mit der DB weiter nach Treuchtlingen. „Mäxchen“ ließ die Fahrzeit wie im Flug vergehen.
Alles in allem muss man sagen, daß das Höchste der Tour nicht aus Kalkstein bestand, sondern die Gemeinschaft war. Wir lernten einige Leute besser oder gar neu kennen und das hat wesentlich mehr Bestand als die wunderschönen Ausblicke vom Gipfelkreuz ins Tal.